Seitenstrangangina, auch wenn ich keine Mandeln mehr habe?

Viel häufiger tritt eine Seitenstrangangina bei Personen auf, deren Mandeln entfernt wurden.
Viel häufiger tritt eine Seitenstrangangina bei Personen auf, deren Mandeln entfernt wurden.

Vor allem Patienten, die keine Mandeln mehr haben, erkranken häufiger an einer Seitenstrangangina. Denn die lymphatischen Strukturen, zu denen die Mandeln im Rachenraum zählen, sind einzig und allein als Schutzmechanismus gegen das Eindringen von Bakterien und Viren im Halsbereich zuständig.

Der Weg ist frei für Bakterien und Viren
Die Lymphdrüsen werden gemeinsam mit den Rachen- und Gaumenmandeln sowie den Tubenmandeln auch als Waldeyerscher Rachenring bezeichnet. Dieser dient als schützende Abgrenzung gegenüber den Bronchien und Lungen und sollen Infekte abwehren. Damit ist klar, dass nach Entfernen dieser der Weg für die Viren und Bakterien frei ist. So erklärt sich, dass nach einer Mandelentfernung, auch Tonsillektomie genannt, die Betroffenen häufiger an einer Seitenstrangangina erkranken.

Mandelentfernung nur bei wiederkehrenden Entzündungen
Damit stellt sich die Frage, wann und ob überhaupt eine Entfernung der Mandeln sinnvoll ist. Dies ist in jedem Einzelfall individuell zu entscheiden, doch eine Tonsillektomie ist tatsächlich nur dann zu empfehlen, wenn eine häufige oder sogar chronische Entzündung der Mandeln vorliegt. Denn die Schutzfunktion dieses lymphatischen Gewebes ist keinesfalls zu unterschätzen und sollte im Vorfeld einer geplanten Operation jedenfalls bedacht werden.